LZV renaturiert das Lister Schießanlagen-Gelände

Bereits 13 Jahre ist es inzwischen her, dass auf der Schießbahn der Marineversorgungsschule List die letzten Patronen eingelegt wurden. Seit dem Abzug der Bundeswehr lag die Anlage westlich des Ortseingang verwaist inmitten der Heidelandschaft. Doch nun ist der störende Schandfleck Geschichte – der Landschaftszweckverband (LZV) Sylt sorgte für den Abriss.

Ermöglicht wurde das Engagement des LZV, indem ihm vor zwei Jahren eine 106 Hektar große Heide- und Dünenfläche südwestlich der Ortschaft List von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mit der Maßgabe übertragen wurde, die als ″Nationales Naturerbe″ deklarierte Landschaft zu erhalten und aufzuwerten. Für den LZV stand sofort das fünf Hektar große Areal der ehemaligen Schießanlage im Fokus: Gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Gemeinde List wurde die Renaturierung dieses Bereichs projektiert.

″Die Vorplanungen waren dabei aufwändiger als der Abriss selbst und reichten vom detaillierten Genehmigungsverfahren bis hin zur Begehung durch den Kampfmittel-Räumdienst″, berichtet LZV-Bauleiter Peer Knuth. Nach der Ausschreibung wurde dann eine Fachfirma aus Handewitt mit den Abrissarbeiten beauftragt, die Ende November begannen und vor kurzem abgeschlossen wurden.
Rund 2000 Quadratmeter versiegelte Fläche wurden dabei entfernt – neben der eigentlichen Schießanlage auch Gebäude, Zuwegungen und ein Kilometer Zäune. 350 Tonnen Beton und diverse weitere Materialien waren letztlich zu entsorgen. ″Während der unbelastete Abraum dem Wertstoffkreislauf auf Sylt wieder zugeführt wurde, sind asbestbelastete Anteile wie etwa das Dach der Anlage zum Festland verbracht worden″, erläutert Peer Knuth.

Der gesamte Bodenbereich wurde zudem bis in eine Tiefe von einem halben Meter ausgekoffert und gesiebt, da sich die Schießbahn in einem Wasserschutzgebiet befand. Anschließend erfolgte eine Modellierung des Areals, bei dem unter anderem auch ein Dünentümpel für die bedrohten Kreuzkröten angelegt wurde. ″Die Fläche soll sich nun selbst entwickeln, wobei sich dort vorzugsweise Heide ansiedeln wird″, so Knuth. Rundum zufrieden zeigte sich bei einer abschließenden Besichtigung mit Lists Bürgermeister Ronald Benck denn auch der LZV-Vorsitzende Manfred Uekermann: ″Hier ist hervorragende Arbeit geleistet worden und unser Verband hat dafür gern eine Summe von rund 150.000 Euro im Interesse einer insularen Renaturierung eingesetzt.″


Viel Arbeit hatten die Bagger zu bewältigen – allein 350 Tonnen Beton mussten abgerissen werden Fotos: LZV Sylt

 


Rundum zufrieden zeigten sich Manfred Uekermann (r.) und Ronald Benck, hier vor dem ausgehobenen
Dünentümpel als künftigem Laichgewässer für Kreuzkröten